Inzwischen ist dem Entenkind schon sehr deutlich anzusehen, in welcher Gestalt es künftig durch die Welt watscheln wird. Der Hals wird lang und länger, ebenso Schnabel und Füße. Die Tonlage ist um etliche Facetten reicher. Vom schlichten und zaghaften TschiepTschiepTschiep über merkwürdig tiefe und erwachsene Laute bis zum aufgeregten Geschnatter hat Pelle alles zu bieten. Bevorzugt begleitet er Telefonate, kommentiert – je nach Lage der Dinge – meine Ab- oder Anwesenheit und redet im Schlaf mit sich selbst. Seinen tschilpenden Singsang während der ausgiebigen Badeprozeduren halte ich persönlich für Freudengesang, währenddessen er sich regelmäßig am Entenflott oder zu lange geratenen Algen verschluckt.
Um es kurz zu machen: Aus dem putzigen Ding ist eine rechte Nervensäge geworden, die mich zwischen 6:00 Uhr morgens (Wecken) und 24:00 Uhr nachts (endlich einschlafen und leise weitersabbeln) auf Trab hält. Sein Regenfass ist längst zu klein. Es geht ihm, wie den Hummeln: Er weiß nicht, dass man mit diesem Körper eigentlich nicht fliegen kann, und versucht sich in einer Mischung aus Beschleunigung auf der Startbahn und prompter Bruchlandung.
Wie schön ist es da, dass ich morgen ein paar Kilometer nach Norden fahren kann, um ihn aus seiner Einzelhaft und mich aus seiner Dauerbeschallung erlösen zu können:
Ich werde ihm (ihr?) einen Artgenossen im ähnlichen Alter holen.
Und: Der Stall ist (fast) fertig. Trapezblech (Dach) und Seitenleisten fehlen noch. Einziehen allerdings wird Pelle morgen Mittag schon können. Gemeinsam mit
Paule
Socke
oder ??
Sollte sich Pelle doch nicht entscheiden, ein Erpel zu werden, wird aus ihm kurzerhand Lucia. Für mich ist das keine Umstellung, ich nenne ihn ohnehin Tschieptschiep, Nervzwerg, Gackgack oder Schnatterschnabel. Oder manchmal auch einfach: Du kleines Mistviech, lass dich endlich fangen.
Es war ganz zauberhaft, knapp drei Wochen Seite an Seite mit dem kleinen Gesellen zu verbringen. Absolut erstaunlich, wie schnell er wuchs bzw. noch immer wächst. Wunderschön, das Vertrauen eines kleinen Wesens zu gewinnen.
Und wunderschön nun auch, ihn – zumindest zum Teil – wieder der Natur zu übergeben, wohin er auch gehört.
Im Zeitraffer von drei Wochen
So ein süßer Vogel! Ich finde immer wieder witzig, wie fellartig das Federkleid von jungen Schwimmvögeln aussieht.
Und es fühlt sich auch an, wie ein dichtes, weiches Fell. (Noch) 🙂
So süß, so hübsche Fotos!!!
Vielen Dank, Mathilda. Ich fahre in einer halben Stunde los, um ein zweites Küken zu holen. 🙂 Wünsche dir einen schönen Sonntag
Dann sind wir gespannt, wie das Neue aussieht und wie Pelle sich schickt;-)
Einen schönen Sonntag, liebe Heike!
Etwas spät heute, meine Antwort – der Tage gehörte ganz den Enten (siehe neuer Blogpost). So bleibt mir also nur, euch eine gute Sonntagnacht zu wünschen 🙂
Ein absoluter Schatz, der Kleine. Nun bin ich mal gespannt, ob er überhaupt was von anderen Enten wissen will, jetzt, da er dich im Visier hat und für seine Mama hält 🙂
Deine Frage ist beantwortet 🙂