Sie war etwa 4 Zentimeter lang. Gelb wie eine Sonnenblume. Und an den Enden ihrer langen, aufrecht stehenden Härchen fanden sich braune Tupfer. Auf ihrem Weg wölbte sich die Mitte ihres gleichförmigen Leibes katzenbuckelig nach oben, um sich gleich darauf wieder zu senken. Eine solche Raupe hatte ich zuvor nie gesehen. Und danach auch nicht mehr, denn als die Kamera (das Objektiv musste ich austauschen gegen das Makro) so weit war, hatte sich das erstaunliche Tierchen in Luft und weniger in Wohlgefallen aufgelöst.
Stattdessen musste der Kater dann vor die Linse. Ein Umstand, den er sich einige Minuten auch gefallen ließ, um dann unmissverständlich kund zu tun, dass ich ihn bei seinen teilweise wenig schmeichelhaft aussehenden Turnübungen besser in Frieden lassen solle. (S. sagt manchmal zur sich öfter wiederholenden Szene: „Bodenturnen mit Günter Strack“.)
Die Farben vom Mangold wirken fast unnatürlich im Abendlicht. Und die kleine Petunie hat sich selbst ihren Standort unterm Tisch an der Hauswand ausgesucht. Ihre großen Verwandten blühen in diesem Jahr in solcher Pracht, dass ich manchmal fast bange an die Nähe zu Brokdorf und dem AKW denke.
Allem, was da draußen blüht und wächst, dürfte der vor sich hinplätschernde Abendregen mehr als gut tun. Die Hortensienbüsche beginnen zu blühen, und sie zeigen ja auch umgehend an, wenn und dass ihnen sehr nach Wasser ist.
Die späten Rosen zeigen sich noch einmal von ihrer schönsten Seite.
Auf der Nachbarkoppel toben sich die vier Pferde nach Herzenslust aus. Ich liebe das Geräusch der auf den nassen Boden trommelnden Hufe. Manchmal denke ich dann an ein Schlachtengetümmel, in dem die Fußsoldaten der heranstürmenden Reiterhorde haben standhalten müssen. Alleine der vibrierende Boden, das Stampfen im Galopp – es muss furchterregend gewesen sein.
Pelle & Paula drehen im ersten Regenguss ihres Kükenlebens völlig auf. Sie quatschen, schnattern und patschen mit ihren übergroßen Füßen durch die Pfützen. Heute gab es Blutegel. Zusammen mit Massen von Entenflott, Krebstierchen und Wasserwürmern, die ich aus dem großen Graben nebenan gefischt habe.
Mit Regenttropfen, die an mein Fenster klopfen, verabschiede ich mich für heute. Beim Säubern des Entenpferchs habe ich mir nämlich einen sauberen Hexenschuss eingefangen. Und mit eben diesem kraxle ich nun in die Waagrechte und wünsche mit den Impressionen des Tages allseits einen schönen Abend.
Was für herrliche Bilder und die Raupe kommt dann ein anderes mal 😀
LG Mathilda ♥
Vielen Dank Mathilda. 🙂 Die Raupe steht auf der „Abschussliste“. Ich hab mal gesucht im Netz – es muss der sog. „Streckfuß“ gewesen sein, eine Raupenart die ich in Gehölzen aufhält. Die gestern kroch zwischen dem Spaltholz der Kastanie. Mal schaun, vielleicht steht sie ja auch früh auf…
Gute Besserung! Wenn du Tipps brauchst, ich kenne da einen hervorragenden Physiotherapeuten (auch für Fernunterstützungen 😉 )
Wie immer sind die Bilder fantastisch. Auch ich staune immer wieder über das „Ballettbein“ unserer Katzen, wenn sie ihre Kehrseite putzen. Aber dabei möchten meine Samtpfoten auch lieber ungestört und unbeobachtet bleiben.
Dein Leucht-Mangold sieht lecker aus. Der ergibt (schön getrennt nach Stängeln und Blättern) einen wunderbaren Auflauf mit Polenta.
Spritze – ich brauche eine Spritze und die hole ich mir ab #urgs Und für das Plenta-Rezept bin ich offen 🙂
Liebe Heike, habe zwar noch nie mit Günther Strack auf dem Boden oder sonst wo geturnt, aber wie immer ist dein Blog ein Genuss! Unsere Enten waren im Regen auch immer bestens gelaunt und quatschten vergnügt im Schlamm herum, tauchten wie besessen in der Badewanne – ein herrlicher, unvergesslicher Anblick. Gute Besserung für deinen Rücken 🙂
Knicks 🙂
Gibt es eigentlich Bilder von deinen Enten, Annette?
Zu meinen Irland-Zeiten war ich noch analog, sorry, aber ich bin durch dich wieder so auf die Ente gekommen, dass ich nichts mehr für unmöglich halte. In unserem Teich schwimmen übrigens Lockenten…vielleicht lässt sich bei den Fröschen ja mal was Wildes nieder 😉
Typisch für die Wetterlage: Hexenschuss, gute Besserung, Heike!
Der olle Strack konnte aber sehr gut tanzen und war ganz schön beweglich für die Fülle:-)
Echt? Gibt es das, eine zum Hexenschuss gehörige Wetterlage? Man lernt nie aus 🙂
Bei diesem Wetter habe ich meist Last damit, echt;-)