„Der Wurm im Apfel sagt: >>Die Welt ist rund und hängt an einem Baum.<<„
(von Josef Hader)

„Beschwipstes Glück“ im Glas
Calvados ~ Äpfel ~ Marzipan ~ Zimt
treffen sie aufeinander, kann nicht viel schiefgehen. Und im wunderbaren Rezept von Seasonette (an dieser Stelle ganz herzlichen Dank dafür) beweist sich das einmal mehr.
Mit kleinen Änderungen – weil wir Rosinen mögen und mir die Mandeln ausgegangen waren) habe ich mich an die bereits perfekte Vorlage gehalten und bei den Mengenangaben allerdings gleich das Doppelte genommen. Zum einen, weil die kleinen Kuchen so köstlich schmecken, dass sie unter keinen Umständen zu lange in ihren gläsernen Wänden bleiben sollen. Und zum anderen, weil sie das ideale, kleine Geschenk für die weihnachtliche Zeit sind. „Beschwipstes Glück“ im Glas – bei der Namensfindung für die süße Kreation bedanke ich mich herzlich bei Sabrina und Eva-Maria.

Und das braucht man:
10 Weckgläser mit Gummis und Klammern (250 ml), das ist die kleinere Variante. Oder – das funktioniert ebenso – 5 Gläser à 400 ml.
Das Rezept kann dann je nach Lust und Laune entsprechend erweitert werden.
200 Gramm Marzipan-Rohmasse
6 El Sahne
200 Gramm weiche Butter
6 Eier
200 Gramm Zucker
400 Gramm gemahlene Mandeln (ich hatte 300 Gramm Mandeln und 100 Gramm Mehl Typ 405 verwendet.)
4 Äpfel (je aromatischer die Sorte, desto besser der Kuchen. Boskopp dürften sich am besten eignen.)
50 Gramm Rosinen
1 Tl. Kardamom, 1 Tl Zimt
4 El Calvados
Saft und Schale einer Zitrone
Öl oder weiche Butter zum Bepinseln der Gläser
Und so geht’s:
Vorab den Backofen auf Ober- und Unterhitze 160 Grad heizen.
Die Gläser innen wahlweise mit weicher Butter oder mit Öl bepinseln.

Die Äpfel schälen, von Kernen und vom Butzen, Griebsch, der Grutze, der Appelkappel, dem Apfelkitsch oder wie auch immer es der heimatliche Sprachraum will, befreien. Dann die Äpfel achteln und in feine Stückchen hobeln oder schnibbeln. Bitte direkt mit dem Saft der Zitrone beträufeln, damit sie nicht braun werden. Abschließend Calvados, Kardamom und Zimt dazugeben. Nach Geschmack mit Zucker süßen und die Masse ziehen lassen. (Beim nächsten Versuch werde ich die Rosinen am Tag zuvor in Calvados einlegen. Das ist aber Geschmackssache und kein Muss.) Wer es also mag, gibt jetzt die Rosinen dazu.
Die Sahne in einem Topf erwärmen, die Butter zugeben und schmelzen lassen und zuletzt die Marzipanmasse zerbröseln. Die Mischung unter Rühren sämig werden lassen, aber nicht kochen. Hat sich alles halbwegs aufgelöst, den Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Im nächsten Schritt Eiweiße von den Dottern trennen, von den 100 Gramm 4 El Zucker abnehmen und damit das Eiklar steif schlagen. Die Eigelbe mit dem restlichen Zucker und dem Handrührgerät aufschäumen, die Marzipan-Sahne-Butter-Creme unterrühren. Dann die Mandeln zugeben. Ist die Masse gut vermischt, kommen die beschwipsten Äpfel dazu und schließlich wird der Eischnee untergehoben.

Den Teig in die ausgefetteten Gläser füllen (nur zu 2/3 befüllen, die Masse geht noch auf) und auf der mittleren Stufe ca. 40 Minuten backen. (Bei meinem Ofen reichten 150 Grad. Ich wollte nicht, dass der Kuchenrand braun wird.) Die Gläser direkt mit sterilen Gummis und Deckeln versehen und mit den Klammern verschließen. Kühl aufbewahrt halten sie sich zwischen zwei und drei Wochen. Bei uns besteht allerdings keine Gefahr, dass sie schlecht werden. Seasonette, deren Foodblog ich auch sonst wunderbar finde, weist zu Recht und vorsorglich auf die Suchtgefahr der kleinen Kuchen hin.
Wir haben direkt im Anschluss und lauwarm verkostet. Die Kuchen ließen sich einwandfrei aus den Gläsern holen. Ich habe ihn mit Puderzucker bestäubt und – super lecker – dazu gab es Vanillesauce. Demnächst werden ich mit demselben Rezept die Muffin-Form beglücken. Ich bin sicher, dass sich das tolle Rezept auch da wunderbar bewährt.
Allen viel Freude beim Backen und guten Appetit.


Lecker. Mal sehen, ob ich es auch mal anteste. Nur der Calvados fehlt noch. Schon ein Grund mehr ihn zu kaufen. Ich wollte sagen, der ist unverzichtbar!!! 😉
Das liest sich sooo legger, wie GEMEIN 😉
Wunderbar – wenn ich mir das zweite Bild von oben ansehe, jaha, genau so muss das von innen aussehen…hm, lecker – und ein bisschen gemein, oder? uns hier dermaßen das Maul wässrig zu machen…
Liebe Grüsse
Kai
Gut, dass ich diese Gläser nicht im Vorrat habe – ich würde gleich loslegen! Traumhaftes Hüftgold….:-D
Danke, liebe Heike, für dein Lob und die schönen Landglück-Fotos, die mir gleich den Montagmorgen versüssen. Die feine Idee, den Kuchen mittels Calvados-Rosinen etwas beschwipster zu gestalten, greife ich beim nächsten Kuchenbacken (also direkt diese Woche) gerne auf.
Prost und eine schöne Woche,
Jana
Ich hab zu danken, liebe Jana. Glaskuchen hatte ich schon einmal versucht, mit Schokolade und einer Art Rührteig. Es schmeckte gut, war aber keine Offenbarung. Deine Variante ist toll. So klasse, dass ich das wohl auch mit Quitten versuchen werde, von denen habe ich noch einige hier. Herzliche Grüße, Heike