Über die Enten (heimlich und hinterhältig) und über die Jahre kam mein Wolfsnest schließlich auch auf Hühner.
Ich will ja schon lange welche, wohingegen sich der Mann recht einfallsreich erwies in der Reihe der Argumente, die dagegen sprechen.
„Die machen Lärm. Die stinken. Die hinterlassen verbrannte Erde.“
(Kennt man ja schon alles aus den Debatten rund um die Laufenten und ihr angeblich zerstörerischeres Treiben.)
Was wiederum der Mann schon kannte: Die Frau bleibt hartnäckig, zeigt sich penetrant und nervt bisweilen mehr, als alles Federvieh dieser Welt, und zwar dann, wenn sie etwas wirklich will (und dazu gehören halt auch die Hühner).
Nun leben sie also mit uns im Wolfsnest.
Hanni und Nanni, die beiden zweijährigen Australorps. Sie teilen sich ihr Blockhaus, verteidigen es entschieden gegen alles andere, das fliegen kann, und sie legen jeden Tag ein Ei. Also sie legen gemeinsam ein Ei – denn eine von beiden übt noch. Hanni (oder Nanni?) möchte zwar gerne, kann aber nicht.
Also präsentiert sie Dotter und Schale getrennt.
But: Who’s perfect? Ich bins nicht. Die Hennen sind es nicht. Und die Eier halt auch nicht.
Who cares? Hier jedenfalls niemand. Und so ist es wie es ist.
Hanni und Nanni sind zutraulich bis kess, teilen sich die Terrasse und die Aussicht auf den Kanal und achten streng auf die Hack- ähm also die Rangordnung.
Meine jungen Wilden (fünf handmade Hühnchen, selbst bebrütet) lassen öfter Federn und den beiden darum gern ihren Platz.
Henry, der puschelfüßige Zwergfederhahn (Federfüßiges Zwerghuhn), Heiderose und ihr schillernder Kragen (Zwerg-Maran?), Hedwig, die Schwarzbunte (Orpington, gefleckt?), Herta, die Herzige (Riesenbrahma mit Chance auf Lieblingshuhn), und Helene, die große Schwarze (Maran), halten zusammen, wie Pech und Schwefel.
Sie behaupten sich gegen die Enten, ein Heer von Spatzen und schließlich gegen zwei Katzen, die untereinander Rezepte austauschen und jede Gelegenheit beim Kamm packen, den Hühnerverein in Aufregung zu versetzen.
(Hat Kater Kalle aber nicht mit Herta gerechnet, die kann Galopp und hat Füße, groß wie Kinderhände.)
Und ich bin glücklich.
Ja tatsächlich, die Hühner sind einfach klasse. Weitaus klüger, als ihr Ruf. Zutraulich. Freundlich.
Und Kino.
Für mich.
Für die Katzen.
Und auch für den Mann.
Der jedenfalls lässt sie morgens aus dem Stall. Fragt pünktlich nach frischen Eiern. Und befindet, nordisch nüchtern:
„Jo. Ganz putzig, die Dinger.“
Hanni und die Hühnerbande













Hühner fetzen!
Schauts euch an.
saucoole Bande 🙂
Ausgesprochen hübsch, deine Hühner. Da bekommt man glatt Lust auf eigene. Leider gibt das Grundstück das dann doch nicht her. Und der Mann wäre wohl nicht sehr begeistert 😉 Umso begeisterter wären dagegen unsere regelmäßigen nächtlichen Besucher, die wir mit der Wildkamera schon dingfest gemacht haben: mindestens anderthalb Füchse und ein frecher Dachs … also begnüge ich mich vorerst mit der Bewunderung von Fremdhühnern.
Liebe Grüße
Jana
Das ist ja eine tolle Rasselbande …! Für mich gibt es nichts schöneres als wenn meine Hühner auf ihren Streifzügen durch den Garten unterwegs sind.
Lg Arlene
Das ist mein erstes Hühnerjahr und ich bin begeistert. Die Tiere strahlen Ruhe aus, sie sind weitaus klüger, als ich gedacht hatte, und ein angenehmer Kontrast zu meinen oft regelrecht überdrehten Laufenten 🙂 Liebe Grüße, Heike Pohl